Lehrmethode
Die Waganowa-Methode ist eine renommierte Unterrichtsmethode für das klassische Ballett, die von der russischen Balletttänzerin und Tanzpädagogin Agrippina Waganowa (1879-1951) erfunden wurde. Sie ist offizieller pädagogischer Leitfaden der Waganowa-Ballettakademie St. Petersburg und bei allen staatlichen Lehreinrichtungen für klassischen Tanz in Deutschland.
Die Waganowa-Methode vereint sowohl Elemente der französischen und der
italienischen Schule als auch Einflüsse anderer russischer Balletttänzer und Tanzpädagogen. Der Rolle des Lehrers kommt eine zentrale Funktion zu: Von der Art, der Dauer, der Intensität und dem korrekten pädagogischen Aufbau seines Unterrichts hängt letztendlich der Trainingserfolg ab.
Im Jahr 1948 verfasste Waganowa das Buch “Grundlagen des Klassischen Tanzes”, in dem sie ihre Ideen und Prinzipien erklärt und erläutert. Zu den Grundlagen ihrer Methode gehört unter anderem die Kräftigung der unteren Rückenmuskulatur sowie die korrekte Haltung der Arme und Schultern. Dem Training sind die unabdingbaren Elemente Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer zu eigen. Als besondere Stärke der nach Waganowa ausgebildeten Schülerinnen und Schüler gilt das “grand allegro”, das sind Soli mit hohen, weiten Sprüngen und virtuosen Pirouetten. Heute ist die Waganowa-Methode in Europa, Russland und Nordamerika weit verbreitet.